Donnerstag, 12. November 2020

Bienen aktuell: Der kombinierte Wildbau (III), ein drittes Zwischenfazit

Nach dem ersten erfolglosen Versuch Mitte Oktober, die Beuten durch Entnahme der unteren Zargen auf 1,5 Zargen zu reduzieren, folgte am 04.11. der zweite Anlauf. Im Schemabild unten ist das Herbst Schritt 1 nach Schritt 2. In der Zwischenzeit war das Wetter ziemlich mässig: dunkel, tagsüber fast nie über 13 Grad und häufiger Regen, sodass das trotz regelmässig zweistelliger Nachttemperaturen einigermassen aussichtsreich erschien. Nachdem eine längere Zeit kaum noch Polleneintrag möglich war, sollte auch entsprechend die Bruttätigkeit zurückgehen.


 

Unsere Erwartungen wurden leider überwiegend enttäuscht. Es waren 4 Wildbau-Waben besetzt, weniger als im Oktober, aber schon optisch immer noch recht viel. 😒 Allerdings ist Anfang November schon recht spät, wegen der nun tendenziell sinkenden Temperaturen will man die Bienen auch nicht mehr stören. Also entschieden wir uns zunächst dafür, den Wildbau abzuschneiden und die Bienen abzufegen. Dies klappte in den ersten beiden (schon ziemlich leeren Waben) ganz gut, aber dann ergab sich ein Problem.😦

Als es zu den noch gut besetzten Waben ging, wurde klar: hier ist Futter eingelagert. Dies war wegen der dichten Bebauung und Bienenbesatz vorher nicht zu sehen. Brut gab es keine mehr (soweit alles ok), aber beim Abschneiden konnte man schon am Gewicht eindeutig erkennen, dass da was drin war. Glänzend,  flüssig und unverdeckelt: die Bienen hatten vermutlich Futtersirup hier gelagert. Warum so nahe am Flugloch und nicht oben, in der extra aufgesetzten Halbzarge? Wahrscheinlich lesen sie einfach keine Lehrbücher - dabei steht in denen klipp und klar, dass Bienen ihre Vorräte zum Schutz vor Räuberei immer so weit vom Flugloch entfernt wie möglich lagern. 😣

Also lautete die Entscheidung: die untere Zarge bleibt vorläufig an ihrem Platz, die 4 Wildbau-Waben mit Futter werden abgeschnitten, bleiben aber mitsamt aufsitzender Bienen ebenfalls in der Zarge auf dem Boden. Die Hoffnung war, dass die Bienen das Futter kurzfristig nach oben tragen. Die endgültige Entfernung der unteren Zarge sollte dann kurzfristig erfolgen, sobald die Wetterlage dies zulassen würde.

Eine Woche später am 08.11. war es dann soweit. 15 Grad, sonnig, windstill - besser wird es im November nicht. Die Kontrolle ergab, dass immer noch Bienen unten auf den abgeschnittenen Resten sassen, zwar das eingelagerte Futter schon deutlich reduziert, aber noch etwas vorhanden war. Um die Aktion zum Abschluss zu bringen, ohne dabei dieses noch in den Waben befindliche Futter aufzugeben, wurden die Wildbau-Waben mit Futteranteilen auf Halbrahmengrösse geschnitten und oben anstelle von Rahmen in die Halbzarge gelegt. Damit wurde auch gleich das Abfegen der ansitzenden Bienen gespart. Jetzt stehen  alle drei Völker winterfertig auf 1,5 Zargen, sodass die Methode des kombinierten Wildbaus im Frühjahr in der angepassten Form für alle fortgeführt werden kann:

Somit haben die Bienen -bis auf die noch ausstehende Varroa-Winterbehandlung- erst einmal ihre Ruhe. Genau wie der Imker 😴. Im Frühjahr folgt dann der Bericht, wie die Sache ausgegangen ist.

Links:

Kombinierter Wildbau Teil I: Link
Kombinierter Wildbau Teil II: Link
Kombinierter Wildbau Teil IV: Link 
Der kombinierte Wildbau V: Gesamtfazit (Link

 

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