"Wie -und wieso- wird man eigentlich Imker?"
Diese Frage ist die am Häufigsten gestellte, wenn die Rede auf die Bienen in unserem Garten kommt. Und die Antwort lautet: "Durch Zufall". Dahinter verbirgt sich der Kontakt zu Verwandten, die schon seit langer Zeit imkerten bzw. noch imkern. Und dann ergab sich mal die Chance, selbst tätig zu werden. 😏
Genauer gesagt, gab es mal eine Unterredung mit einem der besagten Verwandten. Er ist auch Standimker (wandert also nicht) und suchte nach neuen Standplätzen, da der in seinem Garten mit 12 Stöcken ziemlich ausgelastet war. Ursprünglich war die Idee übrigens, nur ein 'Schauvolk' hinzustellen. Quasi zum Anschauen, ohne die Arbeit, die da sonst so drin steckt. Dass das so nicht möglich ist (Schauvölker machen vergleichsweise viel Arbeit), enttäuschte uns zunächst etwas. Aber dann kam die nächste Idee: ein VHS-Kurs Imkerei sollte es sein, dann könnte man ja ganz unverbindlich ein Volk des Verwandten im Garten haben und wüsste so ungefähr, was passiert.
Gesagt, getan. Obwohl es dann irgendwie gleich zwei Völker wurden. Der Verwandte kam dann jede Woche und durch Zuschauen lässt sich in Verbindung mit dem VHS-Kurs eine Menge lernen. Man muss bis dahin auch so gut wie nichts investieren (bis auf den Kurs), da die Ausrüstung ja nicht angeschafft werden musste. Nachdem so eine komplette Saison durchlaufen wurde, stand fest: das soll weitergehen. Der Lerneffekt war wichtig, denn vorher im Kurs war fast alles nur Theorie. 👈
Erst im nächsten Schritt sind dann ein paar Investitionen fällig. Minimum sind die Beuten, Imkerwerkzeug und zum bequemeren Arbeiten ein Bock. Die teureren Sache (z.B. Schleuder, geeichte Abfüllwaage, Wachsschmelze) kann man sich zunächst sparen und stattdessen gegen einen kleinen Obolus die Ausrüstung des Imkerpaten oder manchmal auch im Verein nutzen. 😉
Schliesslich ist auch der Beitritt zum örtlichen Imkerverein empfehlenswert (und derzeit in Nienburg für die ersten zwei Jahre sogar beitragsfrei). Neben allgemeinen Tipps oder dem 'Honigschein' bleibt man nur durch Informationsaustausch auf dem aktuellen Stand der Dinge. Auch in der Bienenhaltung können sich von Zeit zu Zeit Dinge sehr stark ändern - die Invasion der Varroamilbe oder die gegenwärtigen Probleme mit der 'amerikanischen Faulbrut' sind hierfür Beispiele.
Dieses Vorgehen ist übrigens allgemein sehr empfehlenswert. Zum einen hat man immer einen erfahrenen Imker an der Hand, der einem helfen kann. Des Weiteren kann man schadlos nach der ersten Saison wieder aufhören, ohne dass es viel gekostet hat. Oder man entschliesst sich, dem Imker einen Standplatz zur Verfügung zu stellen. So kann man Bienen beobachten, ohne (zu)viel Verantwortung übernehmen zu müssen. Und später kann man alle Investitionen immer auf das Minimum beschränken. Das ist nützlich, wenn das Hobby doch nicht so läuft, wie man es gerne hätte. 😮
Abschliessend noch zwei allgemeine Hinweise:
- Kurse an der Volkshochschule zur Imkerei finden normalerweise einmal jährlich statt, zum Beginn der Bienensaison, etwa im April.
- Die meisten Imkervereine halten regelmässige Treffen ab, bei der es auch -neben Fachthemen- immer einen zwanglosen Informationsaustausch gibt. Der Nienburger Verein veröffentlicht die Daten dieser Treffen auf seiner Vereinsseite. Auch Nichtmitglieder sind herzlich eingeladen! Wer also gerne nach den Vorschlägen oben mit einem Imker Kontakt aufnehmen möchte, ist hier richtig.
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