Es gibt Dinge, die braucht der Imker unbedingt. Und es gibt Dinge, die braucht der Imker vielleicht nicht unbedingt - aber sie dienen der Bequemlichkeit. In diese Kategorie fällt die Abfüllhilfe, auch Abfüllknecht genannt. Im Prinzip geht es darum, aus einem grösseren Gefäss (normalerweise ein Eimer) Honig in Gläser umzufüllen. Das ist erforderlich, weil für die Lagerung nach der Schließung grössere Gefässe erforderlich sind.
Der Imker nutzt hierfür normalerweise Eimer in den Grössen 12,5kg, 25kg oder 40kg. Bei so wenigen Stöcken wie hier reichen die kleinsten Eimer aus.😏Allerdings muss man den Honig ja irgendwann in Gläser umfüllen. Dazu steht oder liegt der Eimer mit einem Abfüllhahn leicht erhöht auf einer Ablage, darunter steht ein Honigglas auf einer Waage. Schliesslich leert sich der Eimer und dann muss dieser schräg gehalten werden, damit auch der Rest auslaufen kann. Da der Durchfluss immer langsamer wird, bietet es sich nicht an, den Eimer dauernd in der Hand zu halten. 💪 Besser man macht es mit einer Mechanik, die den Eimer in der Schräge hält. Das macht der so genannte Abfüllknecht.
Im Prinzip handelt es sich dabei um zwei Bretter, die durch ein Scharnier zusammen gehalten werden. Auf der oberen Platte befindet sich ein Gestell, das den Eimer am Rutschen hindert. In diesem Fall wurde die Konstruktion auf Beine gestellt, sodass man Waage und Glas darunter stellen kann. Im Gegensatz zu sonst üblichen Vorschlägen (Youtube: Link1, Link2) gibt es hier aber eine Besonderheit. Oft benutzen Imker -wie in den Videos am Ende gezeigt- spezielle Abfülleimer mit einem festen Ablauf. Den gibt es hier nicht. Stattdessen wurde ein Deckel mit einem Ablaufhahn versehen. Grund ist, dass man sonst immer erst alles in den Abfülleimer umschütten muss. Im Gegensatz dazu genügt es hier, den jeweiligen Eimer einfach mit dem 'Abfülldeckel' zu bestücken, das lästige Umfüllen entfällt.
Das ganze sieht dann so aus:
Spanngurt, Leisten und Frontschrauben sorgen dafür, dass der Eimer nicht wegkippen oder -rollen kann. Der Gurt wird links und rechts an den beiden Haken befestigt. Das ist notwendig, weil der Eimer sonst bei extremer Schräglage leicht nach vorne über die Kante kippen oder zur Seite wegrollen könnte.
Der Holzstab (links neben dem Knecht, im rechten Bild im Einsatz) dient dazu, die jeweilige Schräglage zu arretieren. Weil er auf jeder Seite etwas über steht, kann man ihn bequem mit beiden Händen ziehen. Die Füsse sind diagonal angebracht, um die Kippgefahr (diesmal unten über die Füsse) zu vermindern. Man muss natürlich aufpassen, dass gegebenenfalls noch eine Waage in die Lücke passt.
Die Bauzeit betrug inklusive dem Zusägen der Bretter, Füsse und Leisten ungefähr 2 Stunden. Gekostet hat das Ganze ausser der Arbeitszeit 4 Euro für die Scharniere, der Rest lag noch so herum.
Der Vollständigkeit halber noch die Teileliste:
- 1 Regalbrett aus einem Schrank, 80cm; zersägt in 2 Teile.
- 2 Blenden (oben und unten) aus demselben Schrank; zersägt für 4 Stück 13cm hohe Füsse.
- 1 Holzleiste; zersägt in 2 Teile a 10cm als Seitenhalt oben.
- 24 Schrauben (8x Füsse, 12x Scharniere, 2x Oberleisten, 2x Eimerstopper)
- 2 Haken als Halterung für den Spanngurt
- 1 Holzleiste zur Einstellung der Schräge; zugesägt auf 50cm oder so.
- 1 Spanngurt zum arretieren des Eimers.
- 2 Scharniere aus dem Baumarkt.
Alle Bastelprojekte in diesem Blog in der Übersicht: Link
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