Wie im ersten Teil (Link) angekündigt, soll an dieser Stelle ein kleines Update zu der neuen Betriebsweise erfolgen, die in diesem Jahr erstmalig und testweise zum Einsatz kam. In den 'normalen' Beuten herrscht hier zu dieser Jahreszeit ja bereits Ruhe, lediglich die Varroabekämpfung am Jahresende würde noch ausstehen. Beim kombinierten Wildbau sieht die Sache allerdings etwas anders aus. Der Grund dafür ist, dass der Naturbau noch entfernt werden soll. 😏
Das ist so vorgesehen, im 'Original' wird die ausgebaute Zarge komplett entfernt und die Bienen werden auf eine Zarge eingeengt. Das wurde in diesem Fall allerdings ein wenig abgemildert, die Bienen bekamen vor der Einfütterung noch Halbzargen aufgesetzt, 2 der 3 Völker sind sehr stark, sodass 1,5 Zargen hier angemessener erschienen. Allerdings muss im Herbst im ersten Schritt der Naturbau abgeräumt werden. Das sollte wegen des ausnahmsweise brauchbaren Wetters am 17.10.2020 erfolgen.
Hier die Übersicht, auf der rechten Seite sieht man die Herbstumstellung:
Diese Halbzargen sollen dann -so der Plan- im Frühjahr untergesetzt werden und nachdem sie leer sind entfernt werden. Die Herausforderung an der Sache ist aber, dass die zu entfernenden unteren Zargen (im Bild blau kariert) dafür leer oder zumindest fast leer sein sollten. Leider ist aus keiner der bekannten Beschreibungen zu erfahren, wann des denn ungefähr der Fall sein soll. Hineinschauen geht nicht, weil von oben durchgebaut wird und die Rähmchen im Prinzip nicht entnommen werden können. 😕
Also wurde nun Mitte Oktober nach einigen schon recht kühlen Nächten probeweise der gesamte Oberbau angehoben. Und siehe da:
Ein eindeutiges Ergebnis: leer ist was anderes! Rechts und links sieht man übrigens die beiden normalen Rähmchen, die bei Beginn der Aktion im Frühling als Futterrähmen und Aufstiegshilfe eingesetzt wurden. Die Bienen haben sich entschieden, noch 8 weitere Wände auszubauen. Im Bild oben sind hier noch 6 zu sehen, weil 2 herausgeschnitten wurden, diese waren leer:
Das Gewicht der beiden völlig trockenen Wände betrug zusammen etwa 160 Gramm. Man sieht sehr gut den kleineren äusseren Anbau, auf dem wenig gebrütet wurde und den zweiten, der mehr zur Mitte lag und Drohnenbrut beherbergte. Noch weiter in Richtung Mitte (s. Foto ganz oben) werden die Bauten immer dunkler, d.h. sie wurden noch häufiger bebrütet.
Da die Königin in diesem Stock nicht markiert ist und sich in dem Gewimmel noch gut verstecken könnte, wurde auf die Entnahme der Zarge diesmal verzichtet. Wie übrigens auch in einem weiteren Stock, der nächstes Jahr umgestellt werden soll; bei diesem war eine Kontrolle möglich und es gab in der unteren Zarge sogar noch etwas auslaufende Brut.😯
Also heisst es, noch etwas Geduld zu haben. In schätzungsweise 2-3 Wochen (je nach Wetter) dürfte es soweit sein. Dann wird der nächste Anlauf folgen. Scheinbar ist das Abschätzen des genauen Termines auch Erfahrungssache - wie so vieles in der Imkerei. 😇
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