Wie im Teil 3 dieser Serie berichtet (Link), erfolgten in diesem Frühjahr die letzten Schritte zu unserer speziellen Variante der "Betriebsweise kombinierter Wildbau". Konkret standen noch zwei Schritte aus:
(1) Umsetzen der oberen Halbzargen nach unten, damit eventuelle Futterreste abgeräumt werden.
(2) Danach (eine Woche später oder so) Austausch der Halbzargen gegen Vollzargen mit Oberträgern und Anfangsstreifen.
Dazu muss natürlich Rücksicht auf den Zustand des jeweiligen Volkes genommen werden. Alle Völker nur nach Termin mit "Schema F" gleich zu behandeln, macht selbst bei nur 3 Völkern oft keinen Sinn. ☝Bei der ersten Vorkontrolle -ohne Ziehen der Rähmchen- Anfang März war schon klar, dass 2 Völker in der Entwicklung weiter vorne liegen, eines dagegen etwas zurück. Zudem war in einem weiteren Volk noch Naturbau vom letzten Jahr mit Futterresten übrig, also auch hier eine Sonderbehandlung erforderlich. Wie geht man also hier vor?
Zunächst einmal ergab die reine Sichtkontrolle (also ohne Ziehen der Rähmchen!) grob den folgenden Stand:
Volk 1: recht stark - Volk 2: eher etwas schwächer - Volk 3: mittelstark, mit Naturbauresten
Die eingeleiteten Massnahmen waren deswegen unterschiedlich:
Volk 1: bei passendem Wetter sofortige Überprüfung des Futtervorrates und des Brutnestes. Es musste dafür gesorgt werden, dass das Brutnest sich nicht bis in die Halbzarge ausdehnt. Ein sofortiges Unterstellen einer Vollzarge zu Erweiterung erschien gerechtfertigt.
Nach einer Woche wurde dann wegen des sehr guten Wetters und blühender Weide eine Vollzarge als Honigraum aufgesetzt.
Volk 2: Tausch der Halbzarge von oben nach unten war zunächst vorgesehen, wurde aber bei der Kontrolle verworfen, da diese fast Bienenfrei und kein Futter vorhanden war. Sie wurde ersatzlos entfernt. Weil das Volk ausserdem schwächer war und nur 5 Wabengassen belegte, wurde das Unterstellen der Erweiterungszarge um eine Woche verschoben.
Bei diesem Termin bekam der Stock wetterbedingt nicht nur eine Erweiterungszarge, sondern auch einen Honigraum; wegen der geringeren Volksstärke allerdings nur eine Halbzarge.
Volk 3: Tausch der Halbzarge von oben nach unten nach Kontrolle wie vorgesehen und späteres (etwa eine Woche, je nach Wetter) Entfernen der Naturbaureste beim Tausch der dann unten stehenden Halbzarge.
Hier wurde beim zweiten Termin ebenfalls eine Halbzarge als Honigraum aufgesetzt und wie geplant (endlich mal 😅) die Naturbaureste entfernt, das Restfutter war tatsächlich fast weg. Falls sich jemand wundert: Drohnenrahmen werden bei dieser Betriebsweise generell nicht gegeben. Die Bienen fangen an den Unterträgern an, Drohnenzellen aufzubauen, wenn sie soweit sind.
Wie man sieht, muss man kurzfristig improvisieren - man weiss einfach nie, was man beim Öffnen schliesslich vorfindet. Und bei nur 3 Völkern ist das mit etwas Erfahrung durchaus machbar. Das ist allerdings unabhängig von der Betriebsweise und wäre bei konvetionelleren Verfahren genauso gelaufen.
Dass die Honigräume schon etwas früher gegeben wurden (die Kirschblüte war dank der Kältephase zwischendurch ja noch etwas weg), hatte keine negativen Auswirkungen. Futter war noch genug da und so wurde Platz für die Bienen geschaffen, eventuell anfallenden Nektar einzulagern, ohne Raum für das Brutnest einzuschränken.
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