Mittwoch, 29. März 2023

Honig aktuell: Honigpanschen beim Importhonig nimmt Überhand

Wer sich schon einmal mit dem Thema Honigverfälschung auseinandergesetzt hat, wird wissen, dass sich da teilweise sehr bedenkliche Entwicklungen abspielen. Auch hier im Blog gibt es dazu einige Seiten ("Kleine Honigkunde", Links am Ende des Artikels). Die Informationen dort sind allerdings nun schon etwas älter und ausserdem kamen sie alle mehr oder weniger aus dem Bereich der Imkerschaft in Europa. Nun gibt aber neue Informationen, und diesmal von amtlicher Seite.Und die lassen die Aussagen dieser Seiten mittlerweile geradezu optimistisch aussehen. 💥 Hier gibt es die Zusammenfassung von EuroNews als Video (1 Min.):


Der Artikel dazu (Link) ist noch deutlich informativer - und beunruhigender. War bisher China 'Panschland' Nummer 1, rücken jetzt auch die Türkei und (man staune) die Ukraine ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Mittlerweile sind insgesamt offenbar fast die Hälfte Proben mit importiertem Honig auffällig. Zurückzuführen ist das vermutlich auf die Mischerei bei den Abfüllern: fast alles, was im Supermarktregal steht, ist gemischt aus aller Herren Länder. Sobald ein Anteil davon faul ist, wird das ganze Glas faul. Immerhin scheint sich in der EU aber was zu bewegen. 👍

Sonntag, 12. März 2023

Bienen aktuell: Frühjahrszeit - Fütterungszeit?

Das zeitige Frühjahr ist für den Imker eine echt schwere Zeit. Zwar hat der erste Teil geklappt, die eingewinterten Völker leben noch, was bedeutet, dass die Varroabekämpfung erfolgreich war. An der Milbe stirbt um diese Zeit kein Volk mehr. Aber zwischen diesem Punkt und dem nächsten -dem Aufsetzen der Honigräume- liegt noch ein letzter, ebenfalls sehr kritischer Meilenstein. Einer, der gerne mal übersehen wird: Futtermangel. 💥

Im Spätsommer wird den Bienen ja der Honig weggenommen. Dieser erfüllt in der Natur aber eine Aufgabe, nämlich den, das Volk über den trachtlosen Winter zu bringen. Nach dem letzten Abschleudern muss der Imker also für Ersatz sorgen. Dafür gibt es verschiedene Lösungen (wir verwenden Bienenfutter in Sirupform), die auch prinzipiell alle funktionieren. Das Problem: welche Menge ist denn genau 'genug'? 😕

Dafür gibt es allerlei Faustformeln, der Hersteller unseres Sirups sagt '1 Kanister pro Volk', das sind 14 Kilo Sirup. Der vorsichtige Imker weiss es etwas besser; es ist nun einmal nicht jedes Volk gleich. Und das heisst hier vor allem: nicht gleich stark. Man liest immer wieder den Hinweis 'ein starkes Volk überlebt den Winter eher als ein Schwaches'. Richtig, ABER: ein starkes Volk braucht bei Beginn der Saison und der Wiederaufnahme der Brut auch viel mehr Futter. Darum gilt die eiserne Regel, dass die stärksten Völker zuerst verhungern. 👈

Der Imker hat hier zwei Probleme. Das erste ist festzustellen, dass ein Futtermangel überhaupt vorhanden ist. Das Zweite besteht darin, es rechtzeitig zu merken. 😒 Für den ersten Punkt benötigt man einen Vergleich, mit nur einem Volk hat man den einfach nicht. Dafür gibt es viele verschiedene Methoden, wir wiegen unsere Völker mit dem Bienenkran aus: erst nach dem Auffüttern, bei Einwinterung und dann mehrmals im Frühjahr ab etwa Ende Februar. Nicht früher, weil wir aus Erfahrung wissen, dass 14 Kilo Futter auch bei starken Völkern ziemlich weit reichen.