Donnerstag, 30. April 2020

Bienen aktuell: Schwarmverhinderung

Wie immer im Frühjahr (in dieser Gegend speziell im Mai), sind Schwärme des Hobbyimkers Lieblingsthema. Hier am Standort empfiehlt sich das Laufenlassen eher nicht. Argument ist hierbei weniger der Verlust an Honig oder an Bienen als vielmehr die in der Stadt zahlreich vorhandene Nachbarschaft, die dieses an sich sich tolle Naturschauspiel oft eher als beunruhigend empfindet, obwohl es für Menschen generell ungefährlich ist. 😨

Nach der grundsätzlichen Entscheidung (gegen den Schwarm) kommt meist die Frage nach dem 'wie'. Es gibt hierfür mehr oder weniger zuverlässige Standardmethoden, die alle ein Mindestmass an Sorgfalt, oft eine gewisse Erfahrung und immer eine regelmässige Kontrolle erfordern. Trotzdem geben sie keine Gewähr - im letzten Jahr schwärmten den getroffenen Massnahmen zum Trotz beide vorhandenen Stöcke. Speziell als weniger erfahrener Imker kann man leicht etwas übersehen. Die Frage lautete also: kann man noch etwas anderes tun, ausser Schröpfen, Kippkontrolle oder wöchentlich Schwarmzellen brechen?

Samstag, 25. April 2020

Bienen aktuell: Nektarzeit

Das anhaltend gute Wetter (im April gibt es dieses Jahr einen weiteren Rekord an Sonnenstunden) hat eine gute Blütenausbeute auch hier im östlichen Stadtgebiet. Zwar haben die Kirschen noch etwas unter Nachtfrösten gelitten, es war meist etwas windig und es hat viel zu wenig geregnet. Aber die zahlreichen Apfelbäume in der Gegend haben bisher alles gut überstanden und auch die Kastanien fangen an zu blühen. Ausserdem ist ein grösseres Rapsfeld zumindest in erreichbarer Nähe.

Dies merkt man teilweise auch am laufenden Nektareintrag. Zwar haben die beiden etwas schwächeren Völker noch nicht wirklich viel eingetragen. Die Königinnen sind aber da und die Völker scheinbar noch hauptsächlich mit dem Ausbau beschäftigt. Das dritte Volk ist aber dafür extrem stark: bei der Durchsicht am letzten Wochenende stellte sich heraus, dass der am 5. April aufgesetzte Honigraum (DNM 1,0-Zarge) praktisch voll war.😮

Mittwoch, 22. April 2020

(Mini) Projekt: Schleierhut umarbeiten

Den 'Betriebsausweis' des Imkers -den Schleier- gibt es in ziemlich vielen verschiedenen Ausführungen. Sie reichen von der reinen Kopfbedeckung über die Jacke für den Oberkörper bis zum Komplettanzug.

Auch wenn es hier nur um den einfachen Schleierhut gehen soll (also nur für den Kopf), haben die meisten dieser Konstruktionen dasselbe Problem. Es gibt nur wenige Grössen, die mit einem 'eine Grösse für Alle'-Ansatz arbeiten. Sehr gut für Leute mit grossen Köpfen, die die maximale Hutgrösse ausfüllen können. Suboptimal für alle Anderen, denn der ausladende Aufbau führt hier dazu, dass der Hut -und damit auch der Schleier- schnell verrutschen. Das ist im günstigsten Fall nervtötend, im ungünstigsten Fall macht sich der Träger angreifbar, weil der Schleier direkt auf der Haut aufliegt. Die Lösung der Hersteller mit einem Gummiband ums Kinn funktioniert oft nur eine gewisse Zeit, bis das Band ausleiert oder reisst. Was tun?

Mittwoch, 15. April 2020

Bienen aktuell: Wabenhonig

Wie im Abschnitt 'Für Interessenten/Verkauf' beschrieben, ist Wabenhonig hier nicht gerade im Fokus. Der Scheibenhonig im Glas als Probelauf war in Ordnung, aber probeweise soll dieses Jahr ein 'echter' Scheibenhonig in professioneller Verpackung produziert werden. 'Professionell' meint in diesem Fall eine professionelle klebefreie Lager- und Transportverpackung. Das Ausschneiden und Verpacken aus einem Normalrahmen ist nicht wirklich ein Spass.  😅

Das funktioniert in diesem Fall so, dass ein spezielles Rähmchen in die Bienenbeute gehängt wird. Dieses Rähmchen enthält 16 gleich grosse Felder von 8x9cm, in denen PET-Schalen hängen. In diese lagern die Bienen den Honig direkt ein; nach der Verdeckelung wird die Schale entnommen und ein passender Deckel aufgesetzt. Zum Schluss erfolgt noch das Einschweissen, fertig.

Mittwoch, 8. April 2020

Projekt: Bienentränke selber bauen

Generell wird das Thema Wasserversorgung bei Bienen oft noch unterschätzt. 😆Normalerweise bekommen die Bienen mit dem Nektar (der einen Wassergehalt von etwa 80% hat) genügend Wasser. Aber wenn kein Nektar da ist oder es -wie in den letzten beiden Jahren- sehr lange Trockenphasen gibt, sind die Bienen manchmal gezwungen, lange Wege zu fliegen.

Hier am Standort gibt es z.B. einen Bach, der etwa 200 Meter Luftlinie entfernt ist. Ausserdem liegen eine Menge Hausgärten in der näheren Umgebung, von denen immer einige bewässert werden. Aber die Bienen sollen ja möglichst kurze Wege haben.😊 Bisher diente dazu eine Schale zwischen den Beuten, die mit Moos gefüllt ist und regelmässig gewässert wird. Nachgefüllt wird sie per Camping-Kanister von hinten. Weil die Schale aber sehr klein ist, sollte eine grössere Lösung her.

Sonntag, 5. April 2020

Bienen aktuell: Honigräume aufsetzen

Einer der wichtigeren Termine der Bienensaison ist der zum Aufsetzen der Honigräume. Dafür gibt es verschiedene Faustregeln, auf die man sich aber nicht immer blind verlassen kann. Die bekanntesten beiden dieser Regeln lauten: - "Es gibt kein zu früh für Honigräume, nur ein zu spät". - "Die Honigräume setzt man auf, wenn die Kirschen anfangen zu blühen". Beide Regeln haben ihre Berechtigung, beide Regeln bieten gerade dem Einsteiger ohne Erfahrung gute Anhaltspunkte, beide kann man aber trotzdem hinterfragen bzw. präzisieren.

Die erste Regel bezieht sich auf das Schwarmverhalten. Setzt man die Räume zu spät auf, verhonigt womöglich der Brutraum. Jetzt im April ist aber die Zeit, in dem die ersten Weichen gestellt werden. Und akuter Platzmangel stellt sie womöglich in die 'falsche' Richtung, die Gefahr ist höher, dass das Volk in Schwarmstimmung gerät. Die zweite Regel nimmt in der Form z.B.  keine Rücksicht auf die Frage, wie die Temperaturen sind - eine Kirsche kann auch bei 10-12 Grad blühen, liefert dann aber noch keinen Nektar. Und beide Regeln sagen nichts über den Zustand von Völkern. Wie kann man also vorgehen?