Das ist jetzt ein Thema, das eher etwas abseitig ist. Immerhin geht es um eine eher nicht so beliebte Beschäftigung, die der Imker meist im Winterhalbjahr vor der Brust hat: neue Mittelwände erstellen. 😕 Kurz zum Hintergrund: die Bienen nutzen in der Natur ihre Waben nur eine begrenzte Zeit. Zuerst sind sie sehr hell, dann werden sie (durch Einlagerung von Pollen und Bebrüten) dunkler und dann fallen sie irgendwann von alleine ab.
In einer Beute passiert das nicht, der Imker muss für die 'Wabenhygiene' sorgen, indem er häufig bebrütete und daher sehr dunkles Wabenwerk aus einem Rahmen ausschmilzt und dann mit neuen Wachsplatten versieht. Im allgemeinen geht der Kreislauf so:
1) Ein Rahmen mit einer Wachsplatte (die besagte 'Mittelwand') wird in die Beute gehängt. Die Wachsplatte hat ein vorgefertigtes Wabenmuster, damit die Bienen gleichmässiger bauen.
2) Das Einhängen erfolgt (bei den meisten Betriebsweisen) im Honigraum, dadurch wird der Honig in ganz neuen Waben eingelagert.
3) Nach dem Ausschleudern kommen die nun ausgebauten Rahmen in den Brutraum, wo sie immer dunkler werden.
4) Irgendwann (meist nach 1-3 Jahren) kommt der Imker zu dem Schluss, dass sie zu dunkel sind, entnimmt den Rahmen und schmilzt das Wachs zur Rückgewinnung ein oder entsorgt es.
Wie aber komme ich zu einer Mittelwand?
Antwort: ich kaufe einen Rahmen (oder baue einen) und löte eine zum Rahmen passende Wachsplatte ein. Diese Wachsplatten kann man sowohl fertig kaufen, als auch selbst herstellen. Der Begriff 'einlöten' ist hierbei etwas irreführend: einen Lötkolben benutzt man nicht, sondern Elektrizität. 💥Genauer gesagt, schliesst man einen Trafo kurz, wodurch der Rahmendraht erhitzt wird. Es gibt recht teure Profigeräte, aber ein umgebautes Laptop-Ladegerät wie in diesem Fall tut es meist auch.
Wozu benötige ich aber nun den Rahmen? Zur Arbeitsvereinfachung. Der Anschluss des Trafos ist ohne diese Hilfe etwas umständlich, wenn man für 20 Rahmen eine Stunde oder länger braucht, geht das irgendwann doch etwas auf die Nerven. Es gibt dazu etliche Vorschläge und Anleitungen im Netz (einen davon habe ich unten verlinkt), aber die erschienen alle nicht perfekt genug. Genauer gesagt hatten sie drei wesentliche Nachteile:
1) Alle Vorschläge verlangen, dass man mit beiden Händen die Kontakte schliesst. Dazu muss man mindestens einen Handschuh tragen und hat dann ausserdem keine Hand mehr frei.
2) Diese Kontakte aus leitendem Metall müssen biegsam ausgelegt sein und sind darum eine Schwachstelle. Sie brechen irgendwann.
3) Alle Rahmen eigneten sich nur für eine Rahmengrösse. Hier sollten aber Platten für Normal- und Halbrahmen verarbeitet werden.
Daher wurde das bestehende Design etwas angepasst. Hier die Draufsicht der leeren Hilfe von oben:
Die allgemeine Grundkonstruktion (4 Leisten auf einer Unterlage aufgeschraubt, oberes Bild) bleibt erhalten. Allerdings wurden an den passenden Stellen feste Stromaufnehmer angeschraubt - also nicht biegsam.
Im rechten Bild befinden sich diese ganz oben, es handelt sich um normale Eckbeschläge, wie sie für Regale verwendet werden. Davon gibt es 3: die beiden äusseren kommen zum Einsatz, wenn Normalrahmen eingesetzt werden, der in der Mitte ist -wie im unteren Bild zu sehen- für Halbrahmen gedacht. Zwischen dem Rahmen und den Aufnehmern ist dabei etwa 1-2 cm Platz. Man legt also die Wachsplatte auf den Rahmen und den Rahmen mit Platte wiederum auf die Löthilfe.
Mit einem Normalrahmen (hier allerdings ohne Wachsplatte) sieht das dann so aus:
Bei Verwendung eines Halbrahmens würde die schwarze Klemme statt links an den Aufnehmer in der Mitte angeschlossen werden. Danach drückt man einfach den Rahmen gegen die Aufnehmer (so lange, wie nötig) und zieht ihn wieder zurück. Das geht auch mit einer Hand.
Noch ein Hinweis zur Verwendung des Netzteiles: man muss berücksichtigen, dass Normal- und Halbrahmen verschiedene Drahtlängen haben. Deswegen ist in diesem Fall ein Netzteil im Einsatz, bei dem man die Voltstärke einstellen kann:
Die Einstellung auf 12V ist gut für Halbrahmen, die auf 24V für Normalrahmen. Wer nicht verstellbare Netzteile verwendet, kann das nur über die Zeit steuern. Allerdings sind bei Halbrahmen Voltzahlen über 20 recht gefährlich, der Draht ist sehr kurz und kann sich daher schnell dehnen oder sogar durchschmelzen.
Theoretisch ist es auch möglich, entsprechende Unterlagen für noch grössere Rahmen (etwa 1,5 DNM, Zander oder Dadant) zu bauen, mit denen noch grössere Flexiblität möglich wäre. Allerdings wird zumindest das hier gezeigte Netzteil wegen der langen Drähte wohl an seine Grenze kommen, dafür bräuchte man was Stärkeres.
Links:
Youtube - Imkerei Bleise - Lötrahmen bauen
Youtube - Imkerei Bleise - Lötrahmen einsetzen
Wie aber komme ich zu einer Mittelwand?
Antwort: ich kaufe einen Rahmen (oder baue einen) und löte eine zum Rahmen passende Wachsplatte ein. Diese Wachsplatten kann man sowohl fertig kaufen, als auch selbst herstellen. Der Begriff 'einlöten' ist hierbei etwas irreführend: einen Lötkolben benutzt man nicht, sondern Elektrizität. 💥Genauer gesagt, schliesst man einen Trafo kurz, wodurch der Rahmendraht erhitzt wird. Es gibt recht teure Profigeräte, aber ein umgebautes Laptop-Ladegerät wie in diesem Fall tut es meist auch.
Wozu benötige ich aber nun den Rahmen? Zur Arbeitsvereinfachung. Der Anschluss des Trafos ist ohne diese Hilfe etwas umständlich, wenn man für 20 Rahmen eine Stunde oder länger braucht, geht das irgendwann doch etwas auf die Nerven. Es gibt dazu etliche Vorschläge und Anleitungen im Netz (einen davon habe ich unten verlinkt), aber die erschienen alle nicht perfekt genug. Genauer gesagt hatten sie drei wesentliche Nachteile:
1) Alle Vorschläge verlangen, dass man mit beiden Händen die Kontakte schliesst. Dazu muss man mindestens einen Handschuh tragen und hat dann ausserdem keine Hand mehr frei.
2) Diese Kontakte aus leitendem Metall müssen biegsam ausgelegt sein und sind darum eine Schwachstelle. Sie brechen irgendwann.
3) Alle Rahmen eigneten sich nur für eine Rahmengrösse. Hier sollten aber Platten für Normal- und Halbrahmen verarbeitet werden.
Daher wurde das bestehende Design etwas angepasst. Hier die Draufsicht der leeren Hilfe von oben:
Die allgemeine Grundkonstruktion (4 Leisten auf einer Unterlage aufgeschraubt, oberes Bild) bleibt erhalten. Allerdings wurden an den passenden Stellen feste Stromaufnehmer angeschraubt - also nicht biegsam.
Im rechten Bild befinden sich diese ganz oben, es handelt sich um normale Eckbeschläge, wie sie für Regale verwendet werden. Davon gibt es 3: die beiden äusseren kommen zum Einsatz, wenn Normalrahmen eingesetzt werden, der in der Mitte ist -wie im unteren Bild zu sehen- für Halbrahmen gedacht. Zwischen dem Rahmen und den Aufnehmern ist dabei etwa 1-2 cm Platz. Man legt also die Wachsplatte auf den Rahmen und den Rahmen mit Platte wiederum auf die Löthilfe.
Mit einem Normalrahmen (hier allerdings ohne Wachsplatte) sieht das dann so aus:
Bei Verwendung eines Halbrahmens würde die schwarze Klemme statt links an den Aufnehmer in der Mitte angeschlossen werden. Danach drückt man einfach den Rahmen gegen die Aufnehmer (so lange, wie nötig) und zieht ihn wieder zurück. Das geht auch mit einer Hand.
Noch ein Hinweis zur Verwendung des Netzteiles: man muss berücksichtigen, dass Normal- und Halbrahmen verschiedene Drahtlängen haben. Deswegen ist in diesem Fall ein Netzteil im Einsatz, bei dem man die Voltstärke einstellen kann:
Die Einstellung auf 12V ist gut für Halbrahmen, die auf 24V für Normalrahmen. Wer nicht verstellbare Netzteile verwendet, kann das nur über die Zeit steuern. Allerdings sind bei Halbrahmen Voltzahlen über 20 recht gefährlich, der Draht ist sehr kurz und kann sich daher schnell dehnen oder sogar durchschmelzen.
Theoretisch ist es auch möglich, entsprechende Unterlagen für noch grössere Rahmen (etwa 1,5 DNM, Zander oder Dadant) zu bauen, mit denen noch grössere Flexiblität möglich wäre. Allerdings wird zumindest das hier gezeigte Netzteil wegen der langen Drähte wohl an seine Grenze kommen, dafür bräuchte man was Stärkeres.
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Youtube - Imkerei Bleise - Lötrahmen bauen
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Alle Bastelprojekte in diesem Blog in der Übersicht: Link
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