Liebe Honigfreunde,
es ist mal wieder soweit. Die Bienen haben Pause - und die Imker auch:
- Kein Honigverkauf vom 18.12.2024 - 09.01.2025 -
Verkauf noch bis einschliesslich Dienstag, den 17.12.2024 vormittags, danach wieder im neuen Jahr.
Die Stadtimker wünschen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Bienenwachs ist ein notwendiger, wenn auch oft unterschätzer Baustoff der Imkerei. Und es ist teuer, was es heute zu einem gerne gefälschten Stoff macht. Aber woher kommt eigentlich die Einstufung von Bienenwachs als Handelsgegenstand? Und seit wann -und warum- wird es überhaupt gehandelt? Im Rahmen der NDR-Sendung DAS! wurde hierzu am 18.11.2024 ein netter, knapp 4-minütiger Beitrag gesendet. In diesem wird anschaulich erklärt, wozu im Mittelalter das Wachs benutzt wurde.
Für alle, die es interessiert, hier der Link zur ARD-Mediathek: Klick
Zum Ersten, zum Zweiten und... zum Dritten. Wer diesen Blog schon länger verfolgt, hat vielleicht die Berichte zu den ersten beiden Kontrollen gelesen. Da ging es um Etiketten, Deklaration und Inhaltsstoffe. Diesmal war dagegen die Kontrolle der Produktion fällig.
Für Nichtimker: damit ist nicht die Bienenhaltung gemeint, sondern der Schleuderraum. Als 'Lebensmittel-Primärproduzent', der seine Erzeugnisse direkt vermarket, hat der Kleinimker gewisse Privilegien: man benötigt beispielsweise kein Ladenlokal und die lebensmittelrechtliche Beurteilung ist etwas anders. 👈
Selbstverständlich benötigt man aber einen sauberen Raum zum Schleudern. Ab einer gewissen Grössenordnung ist ein eigener Schleuderraum quasi Pflicht, schon weil die Schleudern mit der Betriebsgrösse wachsen. Für Kleinstimker wie uns gibt es aber eine Sonderregelung: das Schleudern in der eigenen Küche. Der Gesetzgeber unterstellt z.B., dass Küchen standardmässig mit Kacheln und fliessend Wasser ausgestattet sind. Darum kann man in solchen Fällen bei der Pflichtanmeldung beim Amt einen entsprechenden Haken setzen. Was wir auch gemacht haben.
Nun wurde im Rahmen eines kreisweiten Monitorings mal wieder kontrolliert (die nunmehr dritte Kontrolle seit 2018) und es stellte sich heraus: ja, unsere Küche ist ordnungsgemäss gekachelt und hat fliessend Wasser, sogar warm. 😂 Und mit Blick auf die Bienen. 😁 Damit war das dann auch schon fast erledigt; kurzer Blick auf die Etiketten (keine Beanstandungen), kurze Checkliste mit Routinefragen, Protokoll, auf Wiedersehen. Aber so ist das eben: direkt in der Stadt Nienburg selber gibt es halt nur sehr wenig Imker, die für ein Monitoring zur Verfügung stehen - und in fussläufiger Entfernung zum Veterinäramt sind es sogar noch weniger... 😅
Wie dem auch sei: in das Monitoring soll auch eine kreisweite, zusammenfassende Untersuchung der Inhaltsstoffe fallen. Da ist dann wohl mal wieder eine Probenabgabe fällig. 😩 Meinetwegen. Aber dann würde ich doch mal versuchen, die Karte 'unbillige Härte' zu spielen. 2 Gläser von 200, das sind 1% der Produktion. Dann sollte der Honig diesmal bezahlt werden. 😈
Aus Bienensicht ergibt das auch in jeder Hinsicht am meisten Sinn. Die Wetterbedingungen sind tendenziell ganz gut und die Blütezeit ist in vollem Gange. Wenn wir in den vergangenen Jahren Schwärme hatten, fanden die bisher immer im letzten Maidrittel statt. Das kam so regelmässig, dass wir uns fragten, ob unsere Bienen wenn schon keine Bücher, so doch zumindest den Kalender lesen können. 😁Auch unsere Kontrollmassnahmen haben wir komplett darauf abgestellt:
Anfang Mai fangen wir an mit der Schwarmkontrolle an, Mitte Juni ist Schluss. Das war auch dieses Jahr der Fall, am 12. Juni fand die letzte Kontrolle statt. Wie alle anderen Kontrollen zuvor 'ohne Befund', alle Bienen schienen fröhlich, entspannt und ohne die geringste Schwarmneigung zu sein. 💣 Wie man sich irren kann... Am 21. Juni erschienen uns die Bienen etwas unruhiger als sonst, also sahen wir nach und... fanden mehrere Schwarmzellen. Bereits verdeckelt. Was bedeutet, dass direkt nach der letzten Kontrolle mit den Arbeiten begonnen wurde.😡 Und ja, man kann durchaus solche Zelle übersehen. Aber nein, alle 7 oder so gleichzeitig, das hätten wir sicher nicht geschafft.
Also haben wir uns in unser Schicksal ergeben und auf den Schwarm gewartet. Der kam schliesslich am 24. Juni, also 3 Tage nach der Sommersonnenwende, dem 'Bienensilvester'. Immerhin entschlossen sich die Damen, sich in der Kletterrose nebenan niederzulassen. In 1,5 Metern Höhe war das Einfangen ziemlich einfach, eine bestückte Beute auf einem Campingtisch hatte die richtige Höhe und schwupp, nach 2 Stunden war die Sache erledigt.👍
Es ist schon so, die Bienenschmieren einen an wie sie wollen und wann sie wollen. Und sie tun dabei, was sie wollen. Im nächsten Jahr werden wir die Kontrollzeiten wohl mal etwas verlängern. Obwohl ich wette, die kleinen Biester stimmen dann über den April ab... 😈
Eine Laboranalyse gibt es aus Kostengründen wie üblich nicht, aber der Honig ist wie immer anders als im letzten Jahr oder im vorletzten Jahr. Das ist und bleibt eine Wundertüte - aber eine Leckere 😋
Eingetragen wurden nach Beobachtung diesmal hauptsächlich Nektar aus den Blüten von Apfelbäumen, Weissdorn und Kastanien.
Es stehen diesmal auch wieder auch einige wenige Gläser mit "Waben im Glas" und eine kleine Charge Wabenhonig zur Verfügung (nicht im SB!).
Beachten Sie bitte, dass wir die Preise anpassen mussten, ein 500g-Glas kostet nun €7.00.
