Sonntag, 11. September 2022

Bienen Administration: Schleuder-Finanzen


Imker sind normalerweise bekannt dafür, dass sie "einen Stacheldraht um ihre Geldbörse" ziehen. 😁 Nicht umsonst gibt es in diesem Blog -wie auch anderswo im Internet- so viele Beiträge, die sich mit der Frage beschäftigen, wie man als Imker benötigte Sachen selber baut. Möglichst billig, selbstverständlich. Als wir allerdings mal wieder ein Video auf Youtube online stellten, bei der wir unsere neue Elektroschleuder kurz vorstellten, kam ein recht unerwarteter Kommentar (Link siehe unten). Der lautete sinngemäss:

"Wird der Honig wegen der Energiepreise jetzt nicht teurer und ist deswegen ein Handbetrieb besser?"

Der Gedanke war zunächst mal neu, das Gefühl sagt: 'was soll das schon kosten?' Die Frage an sich ist aber selbstverständlich valide. Und viel besser, als sich auf sein Gefühl zu verlassen, ist das Nachrechnen. Also: Zahlen, bitte! 

👈 Die Grundlagen sind:

- Anzahl der Schleudervorgänge
- Dauer der Schleudervorgänge
- Energieverbrauch des Motors

Gearbeitet wird hier mit Zahlen, die auf Vergangenheitswerten basieren, plus einem Sicherheitszuschlag. Also eine insgesamt eher konservative Kalkulation, die Realität dürfte billiger werden.

Die Anzahl der Schleudervorgänge hängt von der Zahl der Rähmchen ab, wir rechnen hier mal sehr optimistisch mit ca. 60 Rähmchen für unsere drei Völker. Jedes der Rähmchen muss mindestens 2 mal gewendet werden, somit ergeben sich 180 Umläufe. 3 pro Durchgang (3-Waben-Schleuder) macht 60 Schleudervorgänge. Die Halbrahmen werden immer zu zweit in ein Fach eingelegt und zählen deshalb als ein (Voll)Rahmen.

Jeder davon dauert etwa 90 Sekunden, der Einfachheit halber rechnen wir mal sehr grosszügig mit zwei Minuten. Der Motor zieht maximal 130 Watt.

Die Gesamtrechnung sieht also so aus: 60 (Schleuderungen) x 2 Minuten x 130 W. Somit beträgt die Gesamtleistung 130 W über zwei Stunden, das sind 0,26 kWh. Bei einem Preis von 35 Ct/kWh macht das keine 10 Cent für den Strom. Für die gesamte Schleuderung wohlgemerkt, vielleicht 120 Gläser oder mehr. Zumindest hierbei ist es somit ziemlich egal, wenn der Strompreis um das fünffache teurer wird. Gut, dass wir drüber gesprochen haben. 😆

Als Letztes noch ein kleiner Vergleich: moderne High-End-Smartphones oder normale Laptops bringen Ladegeräte mit, die etwa 60-65 Watt leisten. Vier Stunden Aufladung damit erzeugen etwa dieselben Kosten.

Link:

Vorstellung der neuen Schleuder, Youtube: Link

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