Sonntag, 21. August 2022

Projekt: Pimp my Elektroschleuder

Wie im Artikel zur Anschaffung der neuen Elektroschleuder erwähnt (Link), hatte diese noch einige wenige kleinere Schwachstellen. 😅 Diese wurden vor dem ersten Vollbetrieb im Rahmen der Sommerernte auf die Schnelle beseitigt. Das waren im Einzelnen:

(1) Die Körbe sind auf grössere Formate ausgelegt, vor allem natürlich das international verwendete Langstroth. DNM ist etwas kleiner, was für Vollrahmen 1,0 kein Problem darstellt. Wenn man aber -wie wir- auch Halbrahmen 0,5 nutzt, fallen diese gerne nach innen. 💥 Konstruktionsbedingt musste eine andere Lösung her als die, die wir für die Kunststoffschleuder verwendet hatten (Link).

(2) Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin hat die neue Schleuder Beine, noch dazu aus Edelstahl. Die Füsse direkt auf einen Fliesenboden zu stellen, empfiehlt sich damit eher nicht: eine Dämpfung musste her. Da die Füsse mit einem Bohrloch versehen sind, kein wirkliches Problem.

(3) Die Schrauben zur Befestigung der Beine kamen ohne Unterlegscheiben. Nicht wirklich ein Problem, aber zu Dämpfungszwecken (Metall auf Metall ist nie wirklich schön) sollten da ein paar Unterlegscheiben dazwischen.

Im Folgenden sollen die Lösungen dargestellt werden.

(1) Zuerst die Halterung im Schleuderkorb. Die Halterung für einen Rahmen befindet sich unten, in der Mitte und oben, jeweils seitlich und nach aussen gerichtet. Die Rahmen der Grösse DNM fallen dabei ein wenig zur Seite, aber das macht nichts. Halbrahmen dagegen fallen nach innen. Um das zu

verhindern, wird mit einer quer gelegten Gewindestange (0,5 cm, auf Länge in 3 Teile geschnitten) gegen gehalten. Damit die nicht verrutscht, mussten natürlich die Enden miteinander verbunden werden, was bei einem Winken von etwa 120-130 Grad nicht einfach ist. Wir griffen darum auf ein Unterlegset zurück (ja genau: für den Esstisch, wo man Teller und so drauf stellt 😁). Das ist aus dickem Plastik, aber biegsam - und leicht mit der Schere zurecht zu schneiden. Am Schluss mit dem Locher ein passendes Loch gestanzt - aufziehen - Muttern drauf - fertig. Mit den Muttern ist das Ganze auch demontierbar, leicht zu reinigen und leicht zu ersetzen, falls nötig. Erstmal sind übrigens normale Muttern drauf, vielleicht werden sie später ganz oder teilweise gegen Selbstsichernde ausgetauscht. [Ergänzung Januar 2023: die Muttern haben durch die dauernde Bewegung tatsächlich die Tendenz, sich zu lösen und wurden daher mittlerweile gegen selbstsichernde Muttern ausgetauscht.]

(2) Die Füsse als Untersetzer für die Beine waren ebenfalls ziemlich einfach zu bauen. Ein Holzrest (Regalbrett, 2cm dick) wurde zugesägt, sodass 3 passende Stücke von etwa 5x8 cm entstanden. Ein Loch in die Mitte, dadurch eine passende Schraube (passend: Schnitt aus Gewindestange, 1cm, Länge 3cm).

Darunter kamen einfach einige Lagen von Gummifliesen. Die bekommt man in verschiedenen Stärken und Grössen im Baumarkt. Diese hier sind recht dünn und leicht zuzuschneiden. Mit einem Heisskleber wurden 4 Lagen übereinander verklebt.

Auf eine Mutter auf der Unterseite wurde zunächst verzichtet, die Selbstbauschrauben sind nur gesteckt. Die Schleuder rüttelte im Test sehr wenig und passende Löcher in die Unterseite einzuschneiden, wäre mühselig gewesen. Das kann später noch nachgeholt werden, der erste Einsatz in der Sommerernte wird es zeigen. [Ergänzung Januar 2023: die Löcher erscheinen überflüssig, die Schleuder läuft ausser bei sehr ungleichmässiger Beladung äusserst stabil. Und zum Schneiden ist vielleicht statt Handarbeit ein Forstnerbohrer o.ä. die bessere Wahl.]

(3) Das letzte Thema erledigte sich dank entsprechender Vorräte sehr schnell, aus einem Kasten Kunststoff-Unterlegscheiben wurden passende herausgesucht.

Kostenpunkt für alles zusammen: €4 für die kleine Gewindestange, der Rest lag noch so herum. Zum Glück, denn es war deutlich, dass die Preise merklich gestiegen sind; für Gewindestangen haben sie sich gegenüber 2021 mehr als verdoppelt. 😬 Der Zeitaufwand für alles betrug vielleicht 1-2 Stunden.

Zum Schluss noch Themen, für die es aber keine wirkliche Standardlösung gibt. Wer sich Rezensionen zu der Schleuder durchliest, bekommt u.a. auch Meldungen zu scharfen Kanten. Das können wir für unser Modell nicht bestätigen. Ausserdem wird eine Zugentlastung für das Elektrokabel vorgeschlagen. Das ist generell nie eine schlechte Idee, aber wirklich erforderlich ist es (zumindest bei unserem Gerät) eigentlich nicht. 

Auf eine Sache muss man aber achten. Der Korb (genauer gesagt, die Stange, die den Korb hält) läuft unten in einer Einfassung. Aber nicht einfach so, sondern auf einem kleinen Kugellager. Wenn man den Korb herausnimmt, bleibt dieses Lager meist durch das Lagerfett zunächst an der Mittelstange kleben - und fällt dann etwas später herunter. Innerhalb der Schleuder hinterlässt es wahrscheinlich Fettspuren, ausserhalb bemerkt man den Verlust vielleicht nicht mal. Da muss man etwas aufpassen, sonst ist das Lager schnell weg.

Links:

Der Empfang der Elektroschleuder (mit Video): Link
Alle Bastelprojekte in diesem Blog in der Übersicht: Link

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