Über unsere (nunmehr) alte Schleuder wurde auf diesen Seiten nun schon öfter berichtet, siehe Links am Ende des Artikels. Zwischen der Frühjahrs- und der Sommerernte wurden jetz Nägel mit Köpfen gemacht, wie es so schön heisst. Einfach 'nur mal so' online gestöbert und entlang der eigenen Kriterienliste zunächst mal 'ganz unverbindlich' 😈 ein paar mögliche Kandidaten ermittelt und schon war es passiert: ein 'Superspezialsonderangebot', ein zittriger Finger auf der Maus, die Bestellung ausgelöst und die neue Schleuder war nach nur zwei Tagen geliefert. Saison? Lieferketten- und Logistikprobleme? Anscheinend nicht existent, wer hätte auch damit rechnen können. 😊
Dabei fing die Sache gleich mal unwitzig an. Die Lieferung kam mit der normalen Post/DHL, denn das Paket war zwar sperrig, aber mit knapp 18 Kilo noch im 'normalen' Bereich. Ein Blick langte, um den Boten anzumaulen: der wusste offensichtlich nicht, dass zwei Pfeile auf der Verpackung anzeigen, wo oben ist und hatte die Schleuder verkehrt herum abgestellt. Klar warum: die Schleuder wurde mit einem Elektromotor montiert geliefert - der sitzt oben und somit wird das Paket richtig herum kopflastig. Auf dem Kopf ist das Paket natürlich deutlich weniger anfällig für Umkippen. Aber die Versender denken sich schon was bei diesen Markierungen. Also musste noch am gleichen Tag ein Funktionstest her. Die Verpackung an sich war unbeschädigt, aber als alter Spediteur weiss ich ja, wie unlustig Reklamationen wegen möglicher verdeckter Schäden werden können. 😡
Die Schleuder wurde teilmontiert geliefert. Der Motor war wie gesagt schon aufgeschraubt, nur Beine und Quetschhahn waren noch anzuschrauben. Die aus zwei Plexiglashälften bestehende Abdeckung hat dagegen keine Halterung und wird nur aufgelegt. Bei dem Test ging daher es eigentlich am Ende nur um zwei Punkte:
Die Styroporverpackung im Inneren sah fast völlig unbeschädigt aus und dasselbe galt auch für den Karton. Eine Sichtprüfung nach dem Auspacken offenbarte ebenfalls keinerlei mit blossem Auge erkennbaren Probleme. Also nahmen wir als nächstes einen Probelauf mit dem Motor (bei natürlich leerer Schleuder) vor. Hier wurden wir positiv überrascht, denn er hat eine stufenlose Drehzahlsteuerung. Und diese funktionierte bei dem Probelauf vollkommen einwandfrei. Der Motor sprang lautlos an, lief auf zunächst niedriger, dann höherer und schliesslich maximaler Drehzahl klag- und sogar fast lautlos. Dabei bewegte sich die Schleuder nur wenig, erst in der Nähe des Maximums (laut Anzeige fast 1000, laut Spezifikation bis 1300 U/min) fing sie ganz leicht an zu rütteln.😤 Aus unserer Sicht gab es also an der Austarierung auch nichts zu meckern. Wie die Maschine mit unterschiedlich schweren Rähmchen fertig wird, muss sich natürlich noch zeigen.
Die Entscheidung fiel zugunsten einer 3-Waben-Schleuder, was mit Grösse und Gewicht zu tun hat. Der Körper der Schleuder an sich ist mit 65 cm Höhe und 40 cm Durchmesser sogar etwas kleiner als der Vorgänger aus Kunststoff. Selbst mit dem Motor oben erreicht die Höhe nur etwa 85 cm, das ist noch problemlos im Kofferraum zu verstauen.Das Gewicht (ohne Beine und Deckel) beträgt etwa 13,5 kg - im wahrsten Sinne des Wortes tragbar. Alle wesentlichen Kriterien (wie im ersten Artikel aufgeführt) wurden somit eingehalten. Erwartungsgemäss war übrigens ein vergleichbares Gerät aus Kunststoff nicht zu finden. Und gleichartige Schleudern mit Handkurbel wiegen nur etwa 1-2 kg weniger.👈
Doch warum dieses Modell für 3 Waben und nicht z.B. ein 4-Waben-Modell? Dafür gibt es mehrere Gründe: Gewicht, Produktivität und Preis. Modelle für 4 Waben sind grösser und wiegen gleich einige Kilo mehr. Einen Vorteil bei der Bearbeitung bekämen wir dafür aber nicht, weil die Engstelle beim Entdeckeln mit der Gabel liegen dürfte, nicht beim Schleudern. 50% mehr Kapazität als bisher beim Schleudern sind daher mehr als ausreichend. Dafür lohnt sich der Unterschied von etwa €100 mehr für uns (!) nicht.
Die Ausstattung mit einem stufenlosen Motor ist natürlich auch klasse. 😍 Ein Vergleich zeigte, dass handbetriebene 3/4-Waben-Schleudern etwa ab €160-180 kosteten, unser Modell dagegen €240. Da hätten wir wohl noch zugunsten der Handkurbel entschieden, aber: das Elektromodell war im Angebot für €200. Und bei dem geringen Preisunterschied siegt dann doch das Bedürfnis nach etwas Luxus. 😇 Noch ein letzter Hinweis: natürlich haben wir uns auch vergleichbare Modelle z.B. eines bekannten polnischen Herstellers angesehen. Die kosten leider fast das Dreifache; auch wenn man später auf dem Gebrauchtmarkt mehr bekommt, falls ein Verkauf/Wechsel erforderlich sein sollte, sind an die €600 doch schon ordentlich Geld. Von den derzeitigen Lieferzeiten mal ganz abgesehen.
Und in Zukunft? Ein wenig aufpimpen wird wohl noch erforderlich, wie üblich passen die von uns verwendeten Halbrahmen (0,5 DNM) nicht wirklich gut in die auf Langstroth ausgelegten Körbe. Und die Füsse brauchen noch etwas Dämpfung, die Beine aus Stahl dürfen so nicht auf den Fliesen stehen. Und die Schrauben für die Beine könnten vielleicht eine Unterlegscheibe aus Kunststoff brauchen. Aber da haben wir schon einen Plan... 😉
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