Die China-Honigschleuder zum Minimaltarif konnte bereits beweisen, dass sie in ihrer Kernkompetenz (Schleudern) gebrauchstauglich ist (Link). Allerdings hat sie naturgemäss einige Schwächen, die hier thematisiert werden sollen - zusammen mit den gefundenen Lösungen. Zunächst aber eine Aufstellung der Schwächen.
1) Der Korb für die Aufnahme der Rahmen nimmt keine Rücksicht auf die Grösse dieser Rahmen.
2) Die Schleuder hat keine Beine.
3) Das Leerlaufenlassen ist etwas schwieriger ohne die Beine.
Weil die Punkte 2) und 3) schwerer zu bearbeiten sind und zusammen hängen, soll in diesem Artikel erst einmal beschrieben werden, wie Punkt 1) angegangen und behoben wurde.
Erst einmal muss man sagen, dass das jetzt kein spezielles Problem einer Billigschleuder ist. Die Produzenten können nicht wissen, welches der zahlreichen Systeme ein Imker verwendet, die (auch speziell in Deutschland) verbreitet sind. DNM, Zander, Dadant und Langstroth sind die hierzulande am meisten benutzten Systeme. Natürlich muss sich ein Produzent am grössten Mass orientieren, damit alles hineinpasst. Und das ist ein Nachteil, wenn man DNM verwendet, da dieses System das kompakteste der Aufgeführten ist, wodurch die Aufnahmen um einiges zu gross sind.
Dazu noch etwas Basisphysik. Für Schleudern mit so geringem Durchmesser ist eine relativ hohe Umdrehungszahl erforderlich um die Fliehkräfte zu erzeugen, die den Honig aus der Wabe holt (je grösser der Durchmesser der Trommel, umso geringer die erforderliche Umdrehungszahl). Damit die Laufruhe möglichst lange erhalten bleibt, benötigt man auf beiden Seiten in den Halterungen gleichhohe Gewichte, die einander so genau wie möglich gegenüber liegen. Weicht man davon ab, fängt die Schleuder schneller an zu hüpfen. Im ungünstigsten Fall, bevor man den Honig heraus bekommt.
Weil hier nicht nur Voll- sondern auch Halbrahmen geschleudert werden sollten, ergab sich an dieser Stelle ein zusätzliches Problem. Während die Vollrahmen noch diagonal ganz gut in die Aufnahme gestellt werden können, fallen Halbrahmen durch ihr Eigengewicht gerne nach innen. Sie bei der Enge bis zum Beginn des Schleudervorganges genau gegeneinander zu stellen, war möglich, erwies sich bei einer Probeschleuderung aber als eine klebrige Angelegenheit.
Der erste Ansatz war, in der Mitte eine Wäscheklammer anzubringen. Die Ideee war erkennbar richtig, aber die Verbesserung nur minimal - eine grössere Lösung musste also her. Also wurde eine Leiste gekauft: 'Rechteckleiste', Fichte, 2 Meter lang, 3 cm breit, 1 cm tief, Kostenpunkt €2.
Als erstes wurden 2x2 Stücke von 10cm Länge herausgesägt, zusammengeschraubt und -geleimt. Das Schrauben kann man sich gleich sparen, aber zu dem Zeitpunkt war das noch nicht klar. 😒 Danach musste eine Rille von etwa 1 cm hineingefräst werden, um ein Aufstecken zu ermöglichen. Wohl dem der eine Oberfräse hat. Ohne geht es auch rustikal - mit einem Akkuwinkelschleifer. 😈 Danach sah das Konstrukt so aus:
Sieht schon etwas aus wie ein DIY-Wäscheklammer... Der Praxistest überzeugt insoweit, dass alles passte. Ein Aufstecken war möglich, die Halbrahmen fielen nicht mehr so leicht nach innen. Der Weisheit letzter Schluss war das aber noch nicht: wäre ein 'richtiger' Rahmenhalter von allen Seiten nicht viel schöner? Und schliesslich ist von der Rechteckleiste ja noch so viel über. 😏
Also, noch mal schnell Stücke von 4x 2cm (Abstand) und 2x 4cm (Halter) abgeschnitten, aufgeleimt und siehe da:
Sieht ein wenig aus wie ein Kopf von einem Krokodil oder so... 😎 Aber wenn man das ganze nun in die Schleuder packt, macht es direkt Sinn:
In der Mitte ist jeweils eine zusätzliche Aufnahme entstanden, die man bei Bedarf (Ausschleudern von Vollrahmen) wieder abziehen kann. Für Halbrahmen ist jetzt eine Schiene entstanden, die es ermöglicht, diese bequem einzustecken. Das sieht dann so aus:
Natürlich ermöglicht es diese Aufstellung auch, jeweils nur 2 Halbrahmen zu schleudern, die einander genau diagonal gegenüber liegen. In allen Fällen wird die Schleuder durch die exakte Lage noch deutlich laufruhiger.
Zum Schluss wurden die Klammern noch weiss angemalt. Das ist zwar eigentlich überflüssig, auch wenn eine lackierte Oberfläche leichter abzuwischen ist als eine aus Holz. Aber der Lack stand eben noch so herum.
Eine Idee war es übrigens noch, die Klemmen auch für Vollrahmen zu nutzen, damit diese noch besser in die Halter passen. Das erwies sich aber als so nicht machbar und ist eigentlich auch überflüssig, Vollrahmen lassen sich relativ leicht ausschleudern. Vielleicht ist das ein Projekt für den Winter, etwa durch Änderung der Schrauben die Korbgrösse zu optimieren. Mal sehen. 😅
Alle Bastelprojekte in diesem Blog in der Übersicht: Link
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