Der Honigautomat hängt bei uns auf der Nordseite. Das hat mehrere Gründe: dort ist der Zugang zum Eingang und auch der Carport neben der Strasse, an dem wir den Automaten anbringen konnten. Vorteilhaft an der Lage ist auch, dass dort nie direkte Sonneneinstrahlung herrscht. Sowas kann speziell im Sommer zu Problemen führen - besonders, wenn man wie wir eine Glastür verbaut. Leider war es aber nicht möglich, den Stand so zu plazieren, dass er vollständig unter Dach steht. Eine Hälfte schaut heraus - und die muss echt leiden. 😰
Regen, Schnee, Nordseite: es gibt auch Freunde des so entstehenden Mikroklimas... und alle sind sie grün. 😒 Grund zu Misstrauen gab es, seitdem einzelne der Dachziegel aus Basaltholz anfingen, sich hochzuwölben. Am Anfang haben wir geleimt, was nicht gut hielt. Danach überlegten wir noch, diese vielleicht auszutauschen; aber dann wurde immer klarer, dass das nicht reichen würde. Bei näherer Betrachtung wurde die unter dem Carport herausstehende Dachhälfte schon von einem leichten Grünschleier überzogen. Also musste eine etwas dauerhaftere Lösung her.
Natürlich ging es da um einen Stoff, der erstens dafür prädestiniert ist und zweitens schon beim ursprünglichen Bau mal in der Diskussion war: Dachpappe. Abgelehnt wurde er damals mit dem Argument einer besseren Optik der Holzschindeln. Dass diese eine geringere Haltbarkeit haben würden, war schon von vorneherein klar -deswegen wurden sie ja extra behandelt-, aber den zerstörerischen Einfluss durch die Nordlage und das Wasser auf einer Seite haben wir klar unterschätzt. 😣
Die Schindeln bestehen aus Balsaholz, wie man es für Laubsägearbeiten verwendet. Dieses ist dreilagig, wobei sich die oberste Schicht bei vielen Schindeln schon aufgeplatzt war. Auf der linken Seite (im Bild 1 oben) war sogar eine Schindel, bei der sich bereits die dritte Lage auflöste. Ausserdem fingen auch einige Teile an der linken Front an zu leiden. Höchste Zeit also, etwas zu unternehmen.
Zum Ablauf:
Zuerst wurden die oberen Lagen der Schindeln abgelöst, das ging wegen des angegriffenen Zustands ziemlich leicht; für die Reste half ein Teppichmesser. Auch der First war schon etwas locker und kein Problem. Somit ging es an den Zuschnitt der Dachpappe.
Die Dachpappe wurde in etwa 50cm breiten Abschnitten geliefert, was perfekt war, da die Breite des Daches etwa 23cm beträgt. Dadurch konnte jeder Abschnitt in der Mitte geteilt werden und es war immer noch etwas Spiel. Die Bahnen wurden vorgeschnitten in Doppellagen ausgeliefert, wie unten im Bild 4 zu sehen.
Die Lagen der Dachpappe wurden dann in der Mitte geteilt. Ein Schritt der nicht der allerbeste war. Die Überlappung betrug nur noch wenige Zentimeter. Diesen kurzen Überstand abzuschneiden wurde in der Sonne mit jeder Minute schwieriger, da das Material sich schnell erwärmte und immer weicher wurde.
Die Bahnen wurden dann von unten nach oben aufgetackert, drei Nadeln pro Streifen erwiesen sich als ausreichend. Das Entfernen der unteren Lagen der Holzschindeln verhindert, dass die Pappe absteht. Es war auch genug Material da, um die Überlappung nach unten zu gewährleisten, weil die Tackernadeln nicht sichtbar sein dürfen (da könnte sonst Wasser hineinlaufen). Die Lagen etwas versetzt aufzubringen, erwies sich als zu kompliziert. Dazu hätten die Holzschindeln darunter komplett abgenommen werden müssen und durch das versetzte Zerschneiden der Bahnen hätte es viel mehr Material gebraucht.
Was man hier in Bild 5 links nicht so gut sieht: die Dachpappe überlappt auch ein wenig zur Front hin, also nach vorne. Das soll die Frontschindeln schützen. Testweise wurde mal eine Bahn vorne drangehalten, aber das sah überhaupt nicht aus. So kommt zumindest kein Wasser mehr von oben.
Letzter Schritt war dann die Anbringung des Firstes. Der sah noch gut aus und musste nur neu befestigt werden. Hierzu wurde Bitumenkleber verwendet, wie man ihn für die Abdichtung von Dachrinnen benutzt. Das schloss den Stoss zwischen den obersten Lagen der Dachpappe und verklebt den First wettersicher.
Somit war die Reparatur abgeschlossen. Der Zeitaufwand betrug etwa 1,5 Stunden, wie üblich die Material-, Preis- und Werkzeugliste:
- Ein Karton Dachpappe farbig (€15, Bezugsquelle unten).
- Ein paar Nadeln für den Elektrotacker (im Bestand)
- Etwas Bitumenkleber (im Bestand)
- Teppichmesser zum Zuschneiden
- Akkuschrauber für (De)Montage des Automaten
Links/Disclaimer:
Normalerweise gibt es auf diesen Seiten grundsätzlich keinerlei Werbung. In diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme, weil die Dachpappe von einer Behindertenwerkstatt kommt. Man kann dieses Material ausser von deren Seiten auch auf manchen Verkaufsplattformen beziehen.
Manufaktur Martinshof: Mini-Dachschindeln (Link)
SB-Automat (v1.0) für wenig Geld selber bauen: Link
SB-Automat Ergänzung: Link
SB-Automat (v2.0), die Entstehung: Link
Erweiterung mit Prospekthalter: Link
Alle Bastelprojekte in diesem Blog in der Übersicht: Link
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