Sonntag, 6. Februar 2022

Bienen Administration: Honigkontrolle durch das Veterinäramt II

Wie im ersten Artikel (Link) vor einigen Monaten erwähnt, wurden die Stadtimker einer ersten Kontrolle unterzogen. Genauer gesagt ging es dabei um eine 'Monitoring' genannte Routinekontrolle. Im Rahmen solcher Monitorings werden bestimmte Stellen -in diesem Fall das Veterinäramt- von höheren Verwaltungsebenen verpflichtet, eine Anzahl von Kontrollen auf bestimmten, vorgeschriebenen Gebieten durchzuführen. Ein Verfahren, dass übrigens auch bei grossen Firmen Anwendung findet, dort meistens für die Kontrolle von Lieferanten.

Durch solche Verpflichtungen wird sichergestellt, dass immer wieder andere Schwerpunkte bei den Kontrollen gesetzt werden und sich keine vorhersehbare Routine einschleicht, wer wann kontrolliert wird. Das gilt für Bereiche (z.B. Gaststätten, Wochenmärkte, Hofläden, Schlachbetriebe oder auch Imkereien) ebenso wie für Firmengrössen (Kleinst-, Klein-, Mittel- oder Grossbetriebe). Es sind je nach Zuständigkeit des jeweiligen Amtes aber natürlich auch völlig andere Kriterien möglich:  z.B. Kontrolle nach Sicherheitsvorschriften (Chemie, Flugzeuge, Pharma).

Im Jahr 2021 war die Überprüfung von Imkern und Honig verlangt und wie es bei den Stadtimkern nun mal so ist: der Amtssitz ist nicht sehr weit weg. 😁 Das war jetzt also keinen Bienen- sondern ein Imkereimonitoring. Und wie sah nun also das Ergebnis nach 3 Monaten aus?

Eindeutig auf der Habenseite lag die chemische Analyse des Honigs. Und dass es sich tatsächlich um Honig handelt. 😂 Wir wussten das bisher auch nicht, aber es wird nach allen möglichen gesundheitsschädlichen Stoffen gefahndet. Insgesamt umfasste alleine die Analyse mit der Aufzählung der Stoffe mehrere Seiten. Weil die jeweiligen Grenzwerte neben den tatsächlichen Werten standen, kann man das auch als Laie einigermassen einordnen. Selbst, wenn man nicht weiss, was genau das für eine Verbindung ist.

Bei manchen Sachen ist es klar: Blei (ein oft unterschätzes Relikt der Bleibenzin-Ära), Quecksilber oder Arsen sind Schwermetalle, die will niemand haben. Nicht im Honig, im Wasser oder sonstwo im Essen. Etwas interessanter war der HMF-Wert, wobei Hydroxymethylfurfural wohl ausserhalb der Imkerschaft kaum jemandem ein Begriff sein dürfte. Die Bienen lieferten hier perfekte Arbeit, alle Werte lagen nicht nur unterhalb der zulässigen Grenzwerte, sondern sogar unterhalb der Nachweisgrenze. 💪

Insgesamt wurde auf etwa 50 Stoffe getestet, darunter auf Antibiotikarückstände wie Floxacine, Mycine (Streptomycin kennt vielleicht der eine oder andere) und Sulfanamide. Wahnsinn! 😲 Und dass unser Honig nicht radioaktiv ist (Tschernobyl lässt grüssen), ist auch gut zu wissen. 😇

Für den Nicht-Chemiker ist die Liste nicht so einfach zu lesen, von vielen Stoffen hatten zumindest  wir noch nie gehört. Und manchmal ist es sogar schwierig, nur den Namen auszusprechen. 😒 Trotzdem kann man wegen der aufgeführten Grenzwerte zumindest eine ungefähre Einordnung treffen. Die Analyse fiel sehr günstig aus, es gab keinerlei Beanstandungen.

Nicht ganz so glatt lief es beim formalen Teil; die Etikettierung eines Teils der Gläser (mit den im Imkerfachhandel beschafften Standardetiketten) gefiel den Prüfern nicht. Naja, irgendwas ist ja immer. 😖 Aber zum Glück war das nur ein marginales Problem, dass mit relativ wenig Aufwand kurzfristig behoben werden konnte. Und der nunmehr nachgewiesenen Qualität des Honigs tut das auch keinen Abbruch. Na denn: Guten Appetit! 

Link:

Kontrolle durch das Veterinäramt, Teil 1


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