Bienen aktuell: Ohne Moos nix los?

Nun ist der Winter zwar noch in vollem Gange, aber die Tage werden immerhin wieder länger. Und sobald das Wetter etwas milder wird und die Sonne herausschaut, stürzen die Bienen heraus. Oder zumindest einige - die Tage im Dezember und Januar waren nun wirklich kalt und dunkel genug. Am 20. Januar verzeichneten wir über 10 Grad und ungefähr für 2 Stunden Sonnenschein, das reichte den Bienen für einen ersten Ausflug. Und den Stadtimkern ebenso; wir haben die Gelegenheit genutzt, eine schnelle Wiegung der 3 Beuten vorzunehmen. Fazit: alle haben seit dem letzten Wiegen am 12. November -also vor knapp 2 Monaten- etwa 2-4 kg verloren. Bisher verläuft alles nach Plan. 😀

Beobachtet werden konnte dabei auch, dass die Bienen rege die Tränken vor der Haustür nutzten. Das sind hier eine Hühnertränke, eine Untersetzschale mit Moos und die grosse Selbstbautränke aus Baumrinde (Link). Durch den Regen der vorhergehenden Tage gut gefüllt, wurden alle Möglichkeiten ganz ordentlich genutzt. Man muss dazu wissen, dass Bienen einmal entdeckte Quellen immer wieder nutzen - so lange, bis es nichts mehr zu holen gibt. Das gilt für Wasser, Nektar, Honigtau und Pollen. Nach einer längeren Winterruhe ist jedoch das Gedächtnis der Bienen gelöscht: sie wissen nicht mehr, wo die Quellen des letzten Jahres sind und müssen neu suchen. Will man also, dass sie für den aufwändigen Wassertransport in der Nähe des Stockes bleiben, muss man im richtigen Moment Wasser vor der Beute bereit stellen. Die Späher finden es und dann spricht es sich herum (Bienen haben keine Stimmbänder, sind aber wirklich ziemlich geschwätzig).😎

Die grosse Tränke machte leider einen eher trüben Eindruck. Das darin verwendete Moos hatte über die Monate insgesamt doch recht gelitten. Was zum Teil an der direkten Sonneneinstrahlung liegt (die Bienen mögen das nun mal), zum Teil aber auch an der Trockenheit im letzten Sommer. 😔Also musste etwas unternommen werden.

Natürlich hätte man einfach das gesamte Moos ersetzen können, aber der Standort ist ganz offensichtlich dafür nicht gut geeignet, es ist einfach zu sonnig. Das Moos darin kann das nicht gut ab und trocknet daher zu schnell aus.

Dieses Mal wurde daher ein anderes Material ausgewählt: fein geschredderter Rindenmulch füllte die Lücke. Der hat -zumindest theoretisch- diverse Vorteile: die Bienen können gut daran saugen, eine dicke Schicht trocknet nicht so schnell aus und man muss nicht so oft nachgiessen.

Ein wenig Moos wurde dann doch noch dazu gelegt, vor allem in eine der Schalen. Nur um zu sehen, ob sich das diesmal mit dem Mulch darunter vielleicht besser hält.

Die Beschaffung war kein sehr grosses Problem. Wenn man im Frühjahr offenen Auges durch die Landschaft geht, liegt wegen der Frühjahrsarbeiten an Hecken und in Wäldern öfter mal was herum. Das Material war also kostenlos. 😇

Optisch ist jetzt erst mal wieder alles tiptop. Jetzt müssen nur noch die Bienen ihr ok geben...