Sonntag, 27. September 2020

Bienen Philosophie: ein Hobby, das sich von alleine entwickelt ("damals war alles besser (TM)")

Die (Bienen)Saison ist weitgehend zu Ende: die Drohnenschlacht ist geschlagen, die Einwinterung weitgehend abgeschlossen und es bleiben nur noch Restarbeiten.😤 Somit bleibt Zeit, ein wenig über die Entwicklung nachzudenken, die dieses Hobby irgendwie genommen hat. Und das erste Fazit lautet: geplant war das alles so nicht.

Aber von Anfang an. Eigentlich sollte ursprünglich nur ein Schauvolk angeschafft werden: was zum Ansehen, wenig Arbeit, nur Freude. Also, theoretisch. Praktisch lautete die Auskunft 'das geht gar nicht'. 😆 Das stimmt, obwohl erst viel später klar wurde, warum. Ganz aufgegeben werden sollten die Pläne jedoch nicht. Als Ergebnis kam dann heraus, dass unser (späterer) Imkerpate anbot, zwei Völker in unserem Garten zu parken. Bei den wöchentlichen Kontrollen hätten wir dann die Chance zu lernen und herauszufinden, ob das 'was ist'. Was dabei herauskam, sieht man auf den folgenden Fotos im Laufe der Zeit.
So begann die Sache im Mai 2017. Der erste Aufbau war... überschaubar, um nicht zu sagen niedlich:
Dann folgten VHS-Kurs (man braucht ja auch etwas Theorie) und die Saison verging recht gemütlich. Es handelte sich hier auch nur um zwei Ableger und ausserdem wurde die meiste Arbeit ja vom Imkerpaten geleistet. Trotzdem lieferten diese zwei Beuten tatsächlich ein paar Kilo wirklich wohlschmeckenden Honig, das machte Lust auf mehr.

Somit fiel die Entscheidung zu eigenen Völkern nicht schwer. Was sollte schon passieren? Naiv, so im nachhinein... 😆 Jedenfalls wurden 2018 flugs ein paar eigene Ableger in eigenen Beuten hingestellt. Da reichte dann auch nicht mehr der alte Tisch, es musste ein Beutenbock her, den netterweise der entsprechend vorgebildetete Imkerpate fabrizierte. Das sah dann so aus:
Immer noch überschaubar. Aber das sollte sich ändern, denn die Bienen vermehrten sich überraschenderweise 😆 irgendwie sehr zügig. Also gut, dann kontern wir eben mit mehr Zargen:
Speziell die ersten Besuche im Imkereibedarf sind übrigens ein echtes Erlebnis. Das ist wie ein Baumarkt, nur eben für Imker. Man bekommt dort Unmengen Lösungen angeboten für Probleme, von denen man gar nicht wusste, dass man sie hatte. 😈
 
Natürlich ging das mit mehr Arbeit einher. Die Beuten mussten ja gekauft werden und ausserdem sind sie zunächt weiss - für den Wetterschutz sollte man sie also auch noch anpinseln. Na gut. Ist ja alles noch im Rahmen. Honig gab es allerdings diesmal keinen, dafür aber mehr Arbeit, wegen der Varroa. Und Winterfütterung ist auch angesagt, 20 kg Zucker verrühren und verfüttern ist auch kein Zuckerschlecken (sorry für den lahmen Witz...😳). Um die Bienen nicht so zu stören, kamen dann natürlich ein paar Futterzargen dazu.

Im Frühjahr 2019 war es dann soweit: die Ableger mutierten zu Wirtschaftsvölkern. 💪 Und wieder hiess es: zu wenig Zargen. Zu wenig Rahmen. Zu wenig Wachs. Das kann man kaufen, aber dann plötzlich: zu wenig Platz, aufräumen in Keller und Schuppen wurde erforderlich. Und dann kam die Schwarmzeit, beide Völker zogen teilweise aus. Einer konnte wieder eingefangen werden, und schon:

Ein Schwarmableger plus zwei Wirtschaftsvölker. Sind zusammen drei, das kleine Bienen-Einmaleins. Zum Glück war der Beutenbock von Anfang an auf drei Beuten ausgelegt. Geradezu prophetisch, woher unser Imkerpate das nur wusste? 😎Und irgendwie kam ganz unvermutet auch noch die Frage auf, wie man den Honig jetzt los wird. Und wie man sich die Arbeit erleichtern kann - unglaublich, wie schwer so eine volle Honigzarge ist. Aber auch hier gibt es Lösungen: zuerst der 'Bienenkran', danach neue zusätzliche Halbzargen, die nur die Hälfte wiegen. Natürlich für jedes Volk, versteht sich und mitsamt der neuen passenden Rahmen.

Also: mehr Material, mehr Bastelei, mehr... von einfach allem. Jeder Versuch, sich zu beschränken, wirft immer neue Fragen auf. Zum Beispiel am Ende der Saison, als für die drei Beuten nur zwei Futterzargen da waren. Einmal die wechselweise Fütterung probiert - hat sich nicht bewährt.😒 Naja, wozu ist der Frühjahrseinkauf schliesslich da?

Womit wir beim Jahr 2020 wären. Und der 'Methode Zwischenableger' zur Schwarmverhinderung, die ausprobiert werden sollte und für die man -mal wieder- eine zusätzliche Beute braucht. Egal, man kann sie ja auch nach Auflösung des Zwischenablegers als Schwarmbeute verwenden. So theoretisch, wenn man das wollte. Obwohl, dann wären es ja schon wieder mehr. 😕

Und wenn die Schwarmzeit vorbei ist? Mehr als drei sollen es nicht werden,😇 mehr Platz ist nicht im Garten. Und was will man auch mit noch mehr Honig? Allerdings: womöglich sollte man darauf vorbereitet sein, dass mal ein Volk den Winter nicht übersteht - ein Ableger vielleicht? Natürlich nur bis zum nächsten Frühling und dann verkaufen... Ganz bestimmt...
-Fortsetzung folgt-

PS: es gibt einen schönen Vortrag mit dem Titel "Die Schmerzen des Wachstums", den der in Imkerkreisen recht bekannte Berufsimker Ralf Sester gehalten hat und der auf Youtube veröffentlicht ist. Das ist natürlich noch eine Stufe härter, aber sehr kurzweilig und empfehlenswert für alle, die wissen wollen, worauf sie sich bei der Imkerei einlassen. Hier der Link auf das Video. Ansonsten: Bangemachen gilt nicht! 😱

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